Weniger Unterbringungen Minderjähriger, weiterhin intensive Vernetzung
Die Anzahl Minderjähriger, die durch die KESB ausserhalb der Familie untergebracht werden, nahm 2017 gegenüber dem Vorjahr um 7.1% ab, gegenüber 2014 sogar um 17.8%. Dies zeigt der neue Kennzahlenbericht der KESB-Präsidienvereinigung Kanton Zürich. Der Zusammenschluss der Zürcher KESB hat sich auch 2017 intensiv um die Vernetzung mit Partnerorganisati-onen und der Politik bemüht, um reibungslose Abläufe zum Wohle der hilfs- und schutzbedürftigen Personen sicherstellen zu können.
Die Anzahl minderjähriger Personen mit Kindesschutzmassnahmen hat nach einer leichten Zunahme von 2014 bis 2016 im letzten Jahr wieder abgenommen. Im Durchschnitt bestehen für 2.9% der minderjährigen Personen im Kanton Zürich Kindesschutzmassnahmen. Am höchsten ist der Anteil im Bezirk Affoltern a.A. mit 5.5%, wobei sich dieser überdurchschnittlich hohe Anteil mit dem Zentrum für unbegleitete minderjährige Asylsuchende Lilienberg erklären lässt. Bei den volljährigen Personen mit Erwachsenenschutzmassnahmen ist in den letzten vier Jahren eine stetige leichte Zunahme zu verzeichnen. Im Durchschnitt bestehen für 1.1% der volljährigen Personen im Kanton Zürich Erwachsenenschutzmassnahmen. Diese Zahlen entstammen den KESB-Kennzahlen Kanton Zürich, welche die KESB-Präsidien-Vereinigung Kanton Zürich (KPV) heute zum vierten Mal publiziert. Erstmals werden separate Zahlen bezüglich minderjährigen und erwachsenen Personen ausgewiesen, was diesen neuen Vergleich der Kindes- und Erwachsenenschutzmassnahmen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung ermöglicht.
Ebenfalls neu zeigen die Zürcher KESB-Kennzahlen, wie viele minderjährige Personen durch die KESB unter Aufhebung des elterlichen Aufenthaltsbestimmungsrechts in einer Pflegefamilie oder in einer Einrichtung für Kinder und Jugendliche untergebracht worden sind. Die Anzahl Minderjähriger, die per Ende Jahr ausserhalb der Familie untergebracht waren, ist in den vergangenen Jahren stetig zurückgegangen: Sie sank im Jahr 2017 gegenüber dem Vorjahr um 7.1%. Gegenüber dem Jahr 2014 beträgt die Abnahme sogar 17.8%. Im gleichen Zeitraum hat die Anzahl minderjähriger Personen im Kanton Zürich von 254‘913 auf 267‘231 zugenommen (+4.8%), womit die Abnahme im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung sogar noch deutlicher ausfällt.
Vernetzung als zentraler Aspekt erfolgreicher KESB-Arbeit
Weiter vertieft hat die KPV ihre Vernetzung mit weiteren Organisationen, die im Kindes- und Erwachsenenschutz eine Rolle spielen, und mit der Politik. So konnten im Dezember 2017 zwei «Empfehlungen zur Zusammenarbeit im Kindesschutz zwischen Ärztinnen und Ärzten und den Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (KESB)» verabschiedet werden, welche die KPV zusammen mit dem Haus- und Kinderärzteverband Zürich und der Ärztegesellschaft des Kantons Zürich erarbeitet hatte. In Zusammenarbeit mit der FHNW Soziale Arbeit in Olten sowie KESB aus den Kantonen Basel-Stadt, Bern und Solothurn lancierte die KPV ein gemeinsames Projekt für die Schaffung von Informationsmaterialien in leicht verständlicher Sprache. Schliesslich war die KPV im vergangenen Jahr u.a. auch im Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern des Gemeindepräsidentenverbandes Kanton Zürich (GPV) und der Sozialkonferenz des Kantons Zürich (SoKo) sowie mit diversen Institutionen wie dem Verband Zürcher Einwohnerkontrollen, den Bewährungs- und Vollzugsdiensten im Amt für Justizvollzug, dem Amt für Landwirtschaft und Natur und dem kantonalen Veterinäramt.